Cyberwar – Denial of Service als PR Waffe?

Wie der Spiegel Online schreibt (CYBER-ANGRIFF: Hacker attackieren amerikanische und südkoreanische Websites) und auch Golem berichtet (Lässt Kim Yong Il jetzt im Internet die Muskeln spielen?) findet bzw. eher fand im großen weiten Netz mal wieder eine breit angelegte Denial of Service Attacke statt. Da es sich bei den durch gehackte Rechner erfolgten Angriffen um ausgewählte Ziele in den USA und Süd Korea gehandelt haben soll, liegt die Spekulation über eine politische Motivation nahe.

Im Gegensatz zur Spionage, dem Datendiebstahl oder der Datenmanipulation durch Trojaner und Spyware handelt es sich beim Denial of Service aber inhaltlich eher um ein stumpfes Schwert. Der Vorteil eines solchen Angriffs liegt aber ganz klar in seiner symbolischen Wirkung, da er vor einer breiten Öffentlichkeit – Stichwort Medien  – nicht verborgen werden kann :-) . Während  Spionagetätigkeit, erfolgreich oder erfolglos, eher unter der Decke gehalten wird und nur beim Entdecken eines besonders dreisten und ggf. schon wieder veralteten Angriffes eine Pressemitteilung erscheint – in der Art wir wurden angegriffen, es ist aber nichts passiert ;-) , sind beim Denial of Service die Anwender, d.h. die Öffentlichkeit, betroffen. Ist der Denial of Service Angriff breit genug angelegt und von hinreichender Dauer, so wird dieses Säbelrasseln ;-) in der Öffentlichkeit wahrgenommen und hinterfragt – also eine erfolgreiche PR-Maßnahme…

Update 10.7.09: Bei Heise.de gibt unter dem Titel DDoS-Angriffe per Zombie-Rechner: “Nordkoreas mächtige Hackerarmee“? mittlerweile neuere Spekulationen zu der Thematik. Unter anderem wird von einer aktuell eigentlich eher selten gewordenen Schadfunktion des zuständigen Trojaners, über den die DDos Angriffe koordiniert werden, gesprochen, das Löschen der Festplatten.

Im Übrigen spekuliert auch der Spiegel Online unter Ausnutzung von DAP Material schlagzeilenwirksam weiter kräftig mit:  CYBER-ATTACKEN Das letzte Gefecht der Zombie-Armee

Update 15.7.09: Heise.de lokalisiert die Angreifer in Großbritannien (DDoS-Angriffe auf Südkorea und USA kamen aus Großbritannien) während die Pressemitteilung von Global Digital Broadcasting (DDoS on US and South Korea) eher wieder in Richtung Nord Korea weist…

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